Therapeutisches Schwimmen
Die Idee zu dieser Therapie entstand bereits während meines Studiums: Ich wollte Wärme, Wasser und bestimmte Bewegungsabläufe so kombinieren, dass eine effektive Therapieform, die dem gesamten Bewegungsapparat meiner Patienten zugute kommt, entsteht.
Durch raumgreifende Bewegungen im 30 °C warmen Wasser werden Muskeln, deren Sehnen sowie Bänder erwärmt, gedehnt, gezielt aufgebaut und gekräftigt. Die Gelenkbeweglichkeit wird hierdurch nachweislich deutlich verbessert, denn inbesondere bei Arthrose ist es immens wichtig, dass der Hund/Patient - ohne Eigengewicht, da vom Wasser getragen - seine Extremitäten schmerzfrei durchbewegen kann. Gleichzeitig werden Verspannungen gelöst, Atmung, Herzmuskel und Kreislauf werden trainiert und gezielt aufgebaut.
Des Weiteren findet eine Automatismus-Aktivierung statt, so dass Hunde mit beispielsweise neurologischen Störungen (z.B. Bandscheiben-Problemen) immens gute Genesungschancen haben bzw. sich ihr Gangbild deutlich verbessern kann.
Schwimmen wird sowohl bei Menschen wie Hunden vor und nach Operationen und in manchen Fällen alternativ als Therapie eingesetzt. Hier hat es jedoch der Vierbeiner - beispielsweise oder vor allem bei Wirbelsäulenerkrankungen - deutlich leichter:
Während der Mensch erst Rückenschwimmen und/oder korrektes Brustschwimmen bei WS-Problemen erlernen muss, liegt der Hund aufgrund seiner Anatomie und mit Unterstützung einer Schwimmweste vom Kopf bis zur Rute gerade im Wasser. Hierdurch kann eine optimale Behandlung der Rückenmuskulatur ohne Stauchung der Wirbelsäule erreicht werden, beispielsweise bei Spondylose, Spondylarthrose, Cauda equina Kompressions-Syndrom, Rückenmarksinfarkt, Wobbler-Syndrom, Bandscheibenvorfall oder Bandscheibenvorwölbung - alles mit oder ohne OP - je nachdem wie der Tierarzt zusammen mit Ihnen entscheidet.
Die Therapie wird an jeden Patienten und seine Bedürfnisse individuell angepasst. Sie eignet sich sowohl für in die Jahre gekommene Vierbeiner, deren Allgemeinzustand verbessert bzw. gehalten werden soll, als auch für Hunde, die durch ein Kraft-Ausdauer-Training z.B. mit Belastungsintervallen aufgebaut werden müssen (z.B. Dienst-, Rettungs- sowie sportliche geführte Hunde).